Dass alles aus dem Chaos entspringt, kann man bei verschiedenen Schöpfungsmythen nachlesen. Mein eigener Schöpfungsmythos will sich da nicht ausnehmen. Gebiert mein Chaos im Gegensatz dazu aber stetig neues Chaos. Ich habe sozusagen das chaotische Perpetuum mobile erfunden. Die Kisten wandern von einer Ecke in die nächste, leeren sich nur wenig merklich und der verbleibende Bodensatz scheint aus einer anderen Welt zu stammen, der sich nicht in mein (Schrank-)Universum einpassen will. Das Werkzeug glüht im Dauereinsatz, vermag die Stellfläche aber nicht effizient zu vergrößern.
Die Erkenntnis trifft jeden Wohnungswechselnden immer wieder aufs Neue: Man besitzt zuviel. Man besitzt zu viele Dinge, deren Sinn irgendwo zwischen zwei Wohnungen auf die Straße gefallen sein muss und den Sprung zurück in den Transporter nicht mehr geschafft hat. Die für mich sinnlosen Dinge müssen, in der Hoffnung, woanders ihren Sinn wiederzufinden und vielleicht ein bisschen Freude zu bringen, erneut umziehen. Ich schicke sie also zu abfallGUT, wo sie von einem Trupp motivierter Männer empfangen werden. Ich winke meinen Dingen ein letztes Mal zu, sie nicken bestätigend. Ich mache mich auf den Nachhauseweg, dem Chaos den Kampf ansagend, bis der Inhalt eines Schaufensters meinen Blick fesselt. Jetzt, wo doch wieder ein Stück auf dem Schlachtfeld gewonnen ist, könnte ich doch...

aber das Erinnerungsstück aus der alten Zwischenwelt in Bayern ist hoffentlich dem Abfall entkommen ;)
AntwortenLöschenLG vom possierlichen D.
Alte Zwischenwelt... Gefällt mir. Und nein, natürlich nicht, liebes possierliches D.! :D
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